Schostakowitsch-News aus den Jahr 2023
Kleines, aber feines Schostakowitsch-Festival in Bremen
Drei Tage Schostakowitsch intensiv
Kaum ein Komponist litt unter politischen Restriktionen und Repressionen so sehr wie Dmitrij Schostakowitsch. Unter Stalin befand er sich quasi im kaum zu ertragenden Dauerspagat zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und dem Gulag. Die Bremer Philharmoniker unter Leitung ihres Dirigenten Marko Letonja lenken im Februar 2023 mit dem Festival „Phil intensiv – Schostakowitsch!“ den Fokus auf einen von einem diktatorischen Regime unterdrückten Komponisten, stellvertretend für Millionen Menschen, die in Unfreiheit und Krieg leben müssen. Drei Tage lang geht es nur um Dmitrij Schostakowitsch und seine Musik: Am 5. Februar kommen die Sinfonien 9 und 14 mit Annette Dasch (Sopran) und Dimitri Ivashchenko (Bass) zur Aufführung, am 6. Februar stehen fünf Zwischenspiele aus der Oper „Lady Macbeth von Mzensk“, das Klavierkonzert Nr.1 (Dejan Lazić, Klavier und Thomas Ratzek, Trompete), sowie die 10. Sinfonie auf dem Programm und am 7. Februar endet das kleine aber feine Schostakowitsch-Festival in der Bremer „Die Glocke“ mit einer Gegenüberstellung der 1. und 15. Sinfonie des großen russischen Komponisten, der wie kein Zweiter für die Errungenschaften und Widersprüche der Musik des 20. Jahrhunderts steht. Weitere Informationen auch zum Kartenverkauf finden Sie auf der Webseite der Bremer Philharmoniker: ►
Das 20. Musikwissenschaftliche Symposium der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft
Schostakowitsch – Komponist und Erzähler
Von Karlheinz Schiedel
Die Erleichterung war Bernd Feuchtner, dem Präsidenten der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft am Ende des 20. Musikwissenschaftlichen Symposiums, das am 24. und 25. September 2021 in Berlin stattfand, deutlich anzumerken. Die Covid-Pandemie hatte die Organisatoren vor erhebliche Probleme gestellt, viele Steine waren aus dem Weg zu räumen, Raumnutzungskonzepte wurden im Vorfeld erstellt und mussten wegen der Corona-Beschränkungen bald darauf wieder verworfen werden. Am Ende war man froh, mit dem Konzertsaal der Universität der Künste in der Hardenbergstraße und der Aula des Goethe-Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf zwei geeignete und genügend große Räumlichkeiten für das Symposium und – wie schon vor zwei Jahren – mit der Mendelssohn-Remise einen vorzüglichen Veranstaltungsort für das traditionelle Symposiums-Konzert gefunden zu haben. Das Resümee Bernd Feuchtners war schließlich durchweg positiv: die rund 40 Teilnehmenden an der zwanzigsten Auflage des Musikwissenschaftlichen Symposiums, das sich mit dem Thema „Schostakowitschs Musiksprache – Kompositionstechniken und Narrative“ beschäftigte, hatten einen ebenso spannenden wie ertragreichen Vortragsreigen mit regen Diskussionen, anregenden Gesprächen und vielen interessanten Begegnungen erlebt, der das Verständnis für das Werk eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts weiter vertiefte. (Den ausführlichen Symposiumsbericht inkl. Konzertvideo finden Sie hier ►)
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